Badiuz
Badiuz ist das Erste der sogenannten Monticello-Dörfer des Val Aupa und liegt in der Hochebene auf 838 m.ü.NN. Die nach Badiuz führende Landstraße ist umgeben von Wald und steilen Hängen welche früher einmal Freiflächen und Felder waren. Das Dorf ist ab Grauzaria mit dem Auto oder über den Wanderweg CIA-418 zu erreichen.
Häuser
Das Dorf besteht aus sieben Haushalten und einigen Lagerräumen und Ställen. Die Häuser werden allesamt zeitweise genutzt. Das Dorf macht einen intakten Gesamteindruck, die Häuser sind größtenteils in den letzten Jahrzehnten renoviert worden, wodurch sie in einem guten Zustand sind. Nur ein Haus müsste mit einem größeren Aufwand renoviert werden. Blumentöpfe schmücken die Häuser, die Straßen sind gefegt und die Freiflächen gepflegt, wodurch der Ort trotz keiner dauerhaften Einwohner hergerichtet aussieht. Die Häuser wurden dicht gedrängt gebaut, wie es in den Bergdörfern des Val Aupa üblich ist. Eine Häusergruppe ist nördlich des Kerns gelegen und wird heißt „Vurins“. Die Kirche zwischen Badiuz und Borgo di Mezzo gehört offiziell zu Borgo di Mezzo.
Bewohner
Keiner der Dorfbewohner lebt dauerhaft vor Ort. Neun Personen nutzen die Häuser teilweise regelmäßig in ihrer Freizeit. Es gibt saisonale Bewohner, die einige Wochen im Sommer vor Ort sind, zwei Herren kommen wöchentlich einige Tage um sich um die Häuser und Gärten zu kümmern. Einer der beiden möchte jedoch nun kürzertreten, da er sich körperlich schonen möchte.
Es gibt keine Kinder im Dorf, drei Bewohner sind in einem erwerbstätigen Alter und haben Arbeit in nahen gelegenen Städten wie Udine, Gemona oder Mailand. Sechs der neun Einwohner sind in Rente.
Herr Tarcisio Marchetti ist 82 Jahre alt und eine Schlüsselperson im Ort. Er zog 1962 in den Ort und ist seither mit Herzblut an dem Dorf interessiert. Er half nach dem Erdbeben die Häuser wiederaufzubauen, wofür er mit seiner Ausbildung als Maurer gut geeignet war. Die emotionale Bindung zu dem Ort ist sehr stark. Ein sehr wichtiger Einwohner ist außerdem Silvano Moroldo, der Sohn von Anna Treu. Er kümmert sich um seine fast 100-jährige Mutter und um ihren Geburtsort Badiuz.
Geschichte

Landwirtschaft & Freiflächen
In Badiuz sind Gemüse-, Obst- und Kräutergärten für den Eigenbedarf zu finden. Bohnen, Knoblauch, Kartoffeln, Zwiebeln sowie Erd- und Himbeeren sind beliebte Anbauprodukte.
Die umliegenden Freiflächen werden regelmäßig gemäht, wodurch sie einen gepflegten Eindruck machen. Zwei Männer übernehmen den größten Anteil der Arbeiten, auch wenn sie nicht die Eigentümer aller Flächen sind. Durch die Realteilung erscheinen die Besitzverhältnisse nicht konkret nachvollziehbar zu sein. Zwei Esel und einige Schafe werden eingesetzt, um die Verbuschung der Flächen durch Abgrasen zu verhindern. Trotz des Engagements der Dorfbewohner kann das Näherrücken der Waldgrenze nicht aufgehalten werden. Der Prozess schreitet schnell voran und die Bewohner sind bereits in die Jahre gekommen. Zudem sind die Bewohner vor allem im Sommer anwesend, wodurch die Flächen nicht rausreichend im Frühling und Herbst gepflegt werden.
Infrastruktur
Zwei der sieben Häuser haben einen Satellitenanschluss, ebenso haben zwei Häuser einen Stromanschluss. Die restlichen Häuser werden durch Solarzellen mit Strom versorgt. Öllampen können bei fehlender Solarenergie genutzt werden. Wie in den anderen Monticelli-Dörfern liegt die Hürde für den Ausbaus des Stromnetzes darin, dass Privatpersonen die Kosten tragen müssten, da keiner der Einwohner den Hauptwohnsitz in den Dörfern angemeldet hat. Den Strom in die Monticello-Dörfer zu verlegen würde zwischen 40.000 und 90.000 Euro kosten.
Alle Häuser besitzen einen Wasseranschluss. Es gibt zudem drei Brunnen mit Trinkwasser. Weitere Infrastruktur wie Internetanschluss oder Geschäfte des täglichen Bedarfs gibt es nicht.