Belcis
Belcis ist eines der Bevorchian-Dörfer und liegt damit im nördlichen Gebiet des untersuchten Val Aupa. Eine geteerte Straße führt durch den Ort bis zur Bundesstraße, wodurch Belcis der nächstgrößeren Ort Moggio Udinese mit dem Auto gut zu erreichen ist. In Moggio befinden sich alle wichtige Einrichtungen wie Supermärkte und Ärzte. Drei Mal am Tag kann Moggio durch einen Busanschluss erreicht werden.
Häuser
Die Wohnhäuser wurden allesamt nach dem Erdbeben 1976 renoviert, sodass ein gepflegter und intakter Gesamteindruck entsteht. Die Abwesenheit von Menschen erzeugt jedoch das Gefühl eines Geisterdorfs.
Bewohner
In Belcis leben zwei Frauen dauerhaft, weitere zehn Personen nutzen den Ort als Zweitwohnsitz regelmäßig im Jahresverlauf oder in den Ferien. Im Sommer befinden sich die meisten Personen im Ort. Einige der Einwohner, die zeitweise Häuser nutzen, kommen nun nicht mehr wie früher im Winter in das Dorf, da es ihnen im Alter zu beschwerlich ist.
Alle der multilokalen Bewohner haben Wurzeln in Belcis, so sind beispielsweise einige im Dorf aufgewachsen. Für sie stellt Belcis ein Ruhepol und Sehnsuchtsort dar.
Die meisten multilokalen Bewohner kommen aus der näheren Umgebung, beispielsweise aus Moggio Udinese und Tolemezzo. Weitere Verflechtungen sind bis nach Mailand und gar Frankreich zu finden. Die multilokalen Nutzer, die große Distanzen zurückzulegen,kommen ebenfalls nur im Sommer in den Ort.
Die Bewohner von Belcis sind zum Großteil im dritten Lebensabschnitt. Die dauerhaften Bewohnerinnen sind gar über 80 Jahre alt, die Hälfte der Menschen ist über 60. Es gibt keine Kinder im Dorf. Anders im restlichen Agglomerationsgebiet der Bevorchians gibt es in Belcis mehr Männer als Frauen, wobei die dauerhaften Bewohnerinnen in Belcis beide weiblich sind.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass innerhalb der Gemeinschaft der Bevorchian-Dörfer eine enge Verbindung der Dörfer Belcis und Gallizis existiert, was zum Einen an ihrer räumlichen Nähe zueinander liegt. Menschen pflegen Kontakte untereinander, die Bar in Gallizis ist eine gemeinsame Anlaufstelle und eine Familie spannt sich über beide Dörfer auf. Das Verhältnis untereinander ist sehr positiv und freundlich. Die Zusammengehörigkeit der Menschen ist deutlich größer als beispielsweise mit Saps, welches im Vergleich separat betrachtet werden kann.
Geschichte

Landwirtschaft & Freiflächen
Die Flächen Belcis werden ausreichend gepflegt, sodass eine Überwucherung der Gebäuden noch nicht stattgefunden hat. Da die dauerhaften Bewohnerinnen in einem hohen Alter sind, kümmern sich die multilokalen Bewohner des Dorfes um die Instandhaltung der Grünflächen. Zwei Männer leisten dabei einen überproportionalen Anteil der Arbeit. Einer der Männer besitzt Schafe, die im Dorf die Wiesen abgrasen. Beide Männer, die häufig, gar täglich Vorort sind, kümmern sich auch um die Flächen der selten anwesenden Multilokalen.
Doch nicht nur durch das Zurückschneiden wird Landschaftspflege in Belcis betrieben. Eine Frau sammelt im Dorf und Umgebung Müll ein, um einen Beitrag zum Umweltschutz und zu der Instandhaltung des Ortes zu leisten.
Eine landwirtschaftliche Nutzung findet vorwiegend im privaten Rahmen statt. Jedes der zeitweise genutzten Häuser bestitzt einen Gemüsegarten. Zu den wichtigsten Kulturpflanzen gehören unter anderem Bohnen, Mais, Salat und Zucchini. Verschiedene Kohl- und Rübensorten werden ebenso kultiviert. In den meisten Gärten sind Obstbäume zu finden, die ebenfalls für den Eigenverzehr genutzt werden. Die häufigsten Sorten sind Apfel, Birne, Pflaume, Quitte und Kirsche. Ebenso gibt es einige wilde Beerensträucher im Dorf. Die Dorfbewohner verzichten beim Anbau von Obst und Gemüse auf Pestizide und künstliche Düngemittel.
In Belcis werden von einem multilokalen Mann Rinder, Kühe und Schafe zur Milchproduktion und -verarbeitung gehalten. Das Fleisch der Tiere wird ebenfalls verwertet. Das Problem der Realteilung ist in Belcis nicht vorherrschend.
Infrastruktur
Alle Wohngebäude verfügen über einen Strom und Wasseranschluss, einige sind zudem mit einer Satellitenschüssel ausgestatten. Jedoch hat keines der Häuser Internet, sodass bei Interesse kein Home-Office betrieben werden kann. Die Bewohner sind lediglich durch das mobile Handynetz zu erreichen.
Belcis verfügt weder über eine Einkaufs- noch einer Einkehrmöglichkeit. Im nächstgelegenen Dorf hingegen gibt es eine Bar, die von den Bewohnerinnen und Gästen aus Belcis rege genutzt wird.