Dordolla
Dordolla ist das größte und belebteste Dorf im Val Aupa. Es war der Ausgangspunkt für die Untersuchungen der ForscherInnengruppe, die Dozierenden kamen in dem nahe gelegenen Drentus unter. Um in der Woche der Exkursion einen Arbeits- und Rückzugsort zu haben, wurde in Dordolla, anders wie die anderen Dörfer, keine Vollerhebung durch-geführt. Der Vollständigkeit halber wird es dennoch hier vorgestellt.
Die Informationen stammen hauptsächlich aus einer Erhebung von Innsbrucker Studierenden, die einige Jahre zuvor ebenfalls ein Forschungsprojekt zur Abwanderung und Revitalisierung im Val Aupa durchgeführt haben.
Dordolla ist durch eine Serpentinenstraße an der Bundesstraße angebunden, sodass der Ort mehrmals täglich mit dem öffentlichen Bus erreicht werden kann.
Häuser
Dordolla ist eines jener Dörfer, das ganzjährig bewohnt ist. Es gibt in dem Ort 133 Gebäude, von denen ein Großteil genutzt wird. Lediglich 17 Gebäude stehen leer und 7 sind zu Ruinen verfallen.
Direkt am Dorfplatz befindet sich das neu renovierte Asilo. Es verleiht dem Dorf durch die kräftige hellblaue Fassadenfarbe und den roten Fensterläden ein frische Note. Das Asilo wurde von der Forschergruppe genutzt. Innen wurde das Gebäude ebenfalls aufwendig saniert, sodass es sehr gut als Gemeinschaftsraum für Gruppen oder von der Dorfgemeinschaft genutzt werden kann.
Die Studierendengruppe aus Innsbruck stellte bei ihrer Erhebung fest, dass von 58 Wohnhäusern in Dordolla 34 ganzjährig bewohnt werden. 23 Häuser sind Zweitwohnsitze und drei bieten Besuchern eine Unterkunft. In diesen Gästehäusern übernachteten die Studierenden während des Aufenthalts.
Bewohner
In Dordolla wurde von der Innsbrucker Forschungsgruppe festgestellt, dass 13 der ganzjährig genutzten Gebäude im Besitz von zugewanderten Personen ist. Drei von ihnen haben Wurzeln in Dordolla, vier haben zu einem früheren Zeitpunkt in Dordolla gelebt und sind im Rentenalter in das Dorf zurückgekehrt. Nur zwei der zeitweise Anwesenden sind Newcomer.
Landwirtschaft & Freiflächen
Im Dorfzentrum wird auf einer kleinen Fläche Mais angebaut. Kaspar Nickles, der als engagierter Landwirt, Vermieter und Gästeführer im Dorf und im ganzen Tal sehr bekannt ist, ist Bewirtschafter der Fläche. Sein Hof liegt in Drentus, das zu Fuß etwa 15 Minuten von Dordolla entfernt liegt.
Infrastruktur
Dordollas Bar da Fabio ist im ganzen Tal bekannt und beliebt. Gelegen direkt am Dorfplatz, der Piazza, ist es eines der ersten Gebäude, das ins Auge fällt. Auf der Terrasse treffen sich Bewohner verschiedenster Dörfer und trinken zusammen Wein oder Bier. Die Barbesitzerin kennt alle Einheimischen mit dem Namen, aber auch Besucher werden herzlich empfangen. Die Bar hat im Dorf einen Revitalisierungsimpuls geschaffen.
Anders als in anderen Ortschaften verfügen einige wenige Haushalte in Dordolla über eine Internetverbindung. Die Bar im Zentrum des Dorfes bietet den Gästen einen kostenlose Zugang an. Die Mobilfunknetzabdeckung ist jedoch eher schlecht. Nur an vereinzelten Punkten im Dorf kann ein stabiles Netz aufgebaut werden.
Obwohl Dordolla der größte Ort im Val Aupa ist, besitz es keine Schule. Ebenso sucht man vergebens nach anderen wichtigen Einrichtungen des täglichen Bedarfs, wie einem Lebensmittelgeschäft oder einem Arzt. Es kann lediglich Brot über die Barbesitzerin bestellt werden.