Grauzaria

Grauzaria liegt auf einer grasbewachsenen Ebene unterhalb der Creta Grauzaria, einem imposanten Berg der zugleich Namensgeber ist. Der Ort befindet sich zwischen Chiaranda und Dordolla am Zusammenfluss des Rio Forcja und des Torrente Aupa. Grauzaria ist eingebettet zwischen der Monticello-Gruppe im Süden/Südwesten und der Gebirgsgruppe Sernio/Grauzaria im Nordwesten.

Der Siedlungscharakter kann als Haufendorf bezeichnet werden. Die Häuser erstrecken sich entlang der strada comunale bergaufwärts und sind ab dem Dorfbrunnen verdichteter.

Häuser

Der Ort umfasst 45 Wohngebäude, wovon 13 dauerhaft bewohnt sind, 21 zeitweise und 11 davon sind ungenutzt. Von den insgesamt 68 Gebäuden sind zudem zehn ein Lagerraum oder Schuppen und neun ein Stall oder eine Scheune. Die Gebäude in Grauzaria sind insbesondere im Vergleich zu anderen Bergdörfern des Friauls
in einem relativ guten Zustand. 29 der Gebäude sind in einem guten Zustand, wobei davon 18 Wohngebäude sind. Drei Wohngebäude sind in einem sehr guten Zustand. Zudem sind besonders die Häuser, die dauerhaft bewohnt sind sehr gepflegt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 44 der Gebäude, also nur knapp über zwei Drittel, genutzt werden und 21 davon ungenutzt sind. Von zwei Gebäuden liegt keine Information vor. Von den genutzten Gebäuden sind 29 Wohngebäude. Lediglich 13 der Wohngebäude werden dauerhaft bewohnt. Neben den dauerhaft genutzten Lagerräumen und Scheunen wird der Vereinsraum des Fischerclubs und der Versammlungsraum der Dorfkirche dauerhaft genutzt. Diese sind in einer Gebäudeeinheit der ursprünglichen Schule untergebracht.

Bewohner

Aktuell hat der Ort 63 Einwohner, wovon jedoch nur 22 Menschen das ganze Jahr über anwesend sind. Der große Anteil an Multilokalen nutzt den Zweitwohnsitz hauptsächlich in den Sommermonaten. Im Winter wird lediglich sporadisch nach dem Rechten gesehen. Während multilokale Rentner häufig beinahe den ganzen Sommer in den Bergen verbringen, suchen Berufstätige Grauzaria an den Wochenenden und zu Urlaubszeiten auf. 41,3% der Einwohner Grauzarias sind berufstätig. Hiervon leben sogar 30,8% dauerhaft vor Ort.

Neben einigen Städten aus dem näheren Umkreis haben viele Multilokale ihren Hauptwohnsitz in weiter entfernten Gebieten. Triest ist hierbei am stärksten vertreten. Weitere Aufenthaltsorte sind z.B. Latio bei Rom oder sogar Mexiko.

Während die meisten Bewohner zwischen 40 und 69 Jahren sind, fehlen junge Erwachsene in der Altersgruppe 20 bis 29 komplett. Dies lässt einen schwierigen bzw. fehlenden Zugang zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Region schließen.

Geschichte

Landwirtschaft & Freiflächen

Die Besitzverhältnisse und Nutzungsarten der Freiflächen in Grauzaria sind sehr undurchsichtig. Lediglich von acht Bewohnern ist bekannt, dass sie über Freiflächen verfügen. Fünf der acht Besitzer wissen über die Größe und Lage ihrer Flächen Bescheid. Der größte Flächenbesitz beträgt 70.000 m2. Durch die Realteilung sind die Flächen praktisch immer auf mehrere Grundstücke verteilt. Insbesondere die meist schon weit über dem Rentenalter befindlichen einheimischen Besitzer kümmern sich noch mit viel Engagement um ihr Eigentum, teilweise sogar um Gemeinschaftsflächen.

Die Freiflächen Grauzarias sind unterschiedlich nach Besitzer in einem sehr guten bis verwilderten Zustand. Während die dauerhaften Bewohner ihre Wiesen meist mehrmals im Jahr mähen, sind vor allem die Flächen von den nie bis selten anwesenden Besitzern stärker verbuscht bis zu völlig ungepflegt.

In Grauzaria gibt es 19 Gärten, die direkt einem Haus zugeordnet werden können. Während in 12 Gärten Gemüse angebaut wird, gibt es lediglich zwei Gärten mit einem nennenswerten Obstanbau. Die beliebtesten Anbauprodukte sind Tomaten, Bohnen, Paprika und Gurken beim Gemüse und Apfelbäume beim Obst.

Der eigene Garten und dessen Pflege scheint bei einigen Multilokalen sehr beliebt zu sein. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Rentner mit einem eher nahegelegenen Hauptwohnsitz. Der Zeit- und Pflegeaufwand ist für viele Berufstätige oder selten Anwesenden nicht machbar.

Infrastruktur

Die Siedlung ist an das Strom- und Wassernetz angeschlossen. Nur sechs Haushalte verfügen über einen Internetanschluss, wobei die Datenübertragung insgesamt sehr langsam ist.

Im Ort gab es früher eine Osteria, die allerdings schon seit vielen Jahren nicht mehr existiert. Aktuell gibt es in Grauzaria keinerlei Möglichkeiten einzukehren, ebenso wenig einzukaufen.

Eindrücke

Kleine Gasse in Grauzaria
Renovierte, neuere Häuser
Dorfbrunnen
Blick auf die Creta Grauzaria
Bewirtschafteter Garten
Bewohntes älteres Haus im Ortskern