Morolz

Morolz ist das südlichste und entlegenste der Monticello-Dörfer und liegt auf 850 m.ü.NN. Das Dorf ist mit dem Auto erreichbar, so führt eine Teerstraße nach Badiuz, von wo aus ein Schotterweg durch Borgo di Mezzo bis nach Morolz führt. Der Wanderweg, der in Grauzaria beginnt, kann bis nach Morolz gefolgt werden. Eine Busverbindung gibt es nicht, so muss der Weg bis nach Grauzaria zurückgelegt werden, um mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Moggio zu gelangen.

Häuser

Das Dorf besteht aus 15 dicht gebauten Gebäuden, wovon sieben zeitweise als Wohnhäuser genutzt werden. Die Wohnhäuser sind allesamt in einem guten oder gar sehr guten Zustand. Die Ställe und Schuppen werden teilweise genutzt, einige sind in einen schlechten Zustand und müssten vor der Nutzung renoviert werden. Außerdem gibt es in Morolz zwei Ruinen, die dem Ort einen besonderen Charme verleihen.

Bewohner

In Morolz gibt es insgesamt 20 Bewohner, die sich alle ausschließlich zeitweise im Dorf aufhalten. 13 davon kommen sehr regelmäßig, der Großteil gar wöchentlich in das Dorf, sodass der Ort besonders am Wochenende sehr belebt ist.
Keiner der Bewohner hat seinen Hauptsitz in Morolz, sie sind residenziell multilokal. Die Hauptwohnsitze sind in Gemona, Udine, Mailand, Starnberg, Triest, Talmassons und in Frankreich. Keiner von ihnen überlegt, dauerhaft in das Dorf zu ziehen, weil es keine Arbeits-, Schul- oder Niederlassungsmöglichkeiten bietet. Neun Personen haben Wurzeln in Morolz, davon sind acht in Morolz aufgewachsen. Sie haben den Ort nie komplett verlassen, durch die familiäre Bindung sind sie immer in der Nähe geblieben oder kommen regelmäßig zu Besuch, was große Auswirkungen auf das Dorf hat – Morolz ist nie zu einem Geisterdorf geworden. Ebenso stellt die Liebe zur Natur und der Wunsch das Dorf zu erhalten eine wichtige Rolle in der Motivation dar, regelmäßig nach Morolz zu kommen.

Geschichte

Landwirtschaft & Freiflächen

Zu dem Dorf gehören teils große Freiflächen, die mindestens einmal im Jahr gemäht werden und so die Verwilderung verhindert bzw. eingedämmt wird. Die Besitztümer der Flächen sind häufig nicht ohne weiteres bestimmten Bewohnern zuzuordnen.
Ohne die Pflege der Bewohner wäre die Kulturlandschaft längst verwildert aber trotz aller Bemühungen überschreitet das Ausmaß die Arbeit und die verfügbare Zeit der Bewohner. Dadurch hat sich das Dorf verändert, die Flächen sind kleiner geworden, aus manchen Häusern wachsen Bäume heraus.
In Morolz gibt es sechs Gemüsegärten, in denen im geringen Maß für den privaten Gebrauch Gemüse angebaut wird. Zu den wichtigsten Produkten gehören Bohnen, Zwiebeln, Salat, Radicchio, Tomaten, Kartoffeln und Kräuter. Es werden keine Nutztiere im Ort gehalten.

Infrastruktur

Die Infrastruktur des Ortes ist sehr dürftig. Es gibt keine allgemeine Stromversorgung, da ein Anschluss 90.000 Euro kosten würde, den die Bewohner selbst aufbringen müssten. Einige Wohnhäuser besitzen daher Solarzellen. Nicht alle der bewohnten Wohnhäuser haben einen Wasseranschluss.  Keiner der Häuser verfügt über einen Internetanschluss, ebenso gibt es keine Einkehr- oder Einkaufsmöglichkeit.

Eindrücke

Eine Ruine in Morolz
Der Bewohner Pierre Moroldo besitzt eine Holzwekstatt, in der er unter anderem Schnupftabakdöschen herstellt.