Saps

Saps ist das am nördlichsten gelegene der untersuchten Dörfer im Val Aupa. Es ist Teil der Bevochians Siedlungsgruppe. Saps ist durch eine Serpentinenstraße an die Bundesstraße angebunden und somit von Moggio in 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Das Dorf ist auch an das Busverkehrsnetz angebunden. Alle drei Stunden können Bewohner und Besucher mit den öffentlichen Bus den Ort erreichen. 

Häuser

Das Dorf besteht aus 42 Gebäuden, von welchen 23 Wohngebäude sind. 16 davon werden genutzt. Insgesamt ist Saps in einem guten baulichen Zustand, 19 der 23 Wohngebäude befinden sich in einem guten oder gar sehr guten Zustand. Drei Häuser sind noch bewohnbar und eines ist zu einer Ruine zerfallen. Der Großteil der bewohnten Wohngebäude grenzt an den Dorfplatz mit Brunnen an. Eine Kirche oder Schule gibt es in Saps nicht. 20 von 42 Gebäuden weisen Pflegespuren auf und werden somit zumindest zeitweise gewartet. 

Bewohner

Saps ist eines der Bergdörfer, wo die Abwanderung im Laufe der letzten 100 Jahre gut zu beobachten ist. So lebten vor einigen Jahrzehnten 80 Menschen dauerhaft in Saps, nach den Kriegen und dem Erdbeben zogen jedoch immer mehr Menschen fort. Auch in letzter Zeit nimmt die Anzahl der dauerhaften BewohnerInnen ab, auch wenn es in den letzten Jahren Zuzüge gab. Vor vier Jahren lebten noch zehn Menschen in Saps, im Jahr 2021 sind es nur noch sieben. Die Motivationen der frisch Zugezogenen sind bei zwei Personen auf familiäre Wurzeln zurückzuführen. Einer der Zuzügler ist Landwirt aus Deustchland und betreibt im Val Aupa seinen Hof nach seinen Vorstellungen in einer schönen Umgebung mit den biologisch verträglichen Standards, die in Deutschland in seinem Zuhause nicht möglich sind.

Der Anteil der Menschen, die Tage- und Wochenweise in das Dorf kommen ist über doppelt so groß wie der der dauerhaften Bewohner, so nutzen 16 Personen ihre Häuser in Saps zeitweise. Die Aufenthaltsfrequenz und -dauer ist sehr unterschiedlich. So kommen einige jede Woche nach Saps, andere nur alle paar Wochen, wieder andere nur in den Ferien.
Das Altersspektrum der Einwohner reicht von 8 bis 80 Jahren. Dabei sind die dauerhaften Bewohner zum Großteil die Älteren und somit nicht mehr arbeitstätig. Einige der Jüngeren zeitweise bewohnenden leisten einen großen Beitrag zu den Instandhaltungsmaßnahmen der Gebäude und der Kulturlandschaft.
Der Anteil der Frauen im Dorf ist ein kleines bisschen größer.

Geschichte

Landwirtschaft & Freiflächen

Am Dorf grenzen große Freiflächen an. Eine Schlüsselperson kümmert sich mit besonderem Engagement um die Pflege. Da ein Großteil der Flächen in seinem Besitz sind und er für die Instandhaltung der Kulturlandschaft eine Förderung von der EU erhält, möchte er weitere Flächen erwerben. Jedoch sind die Gebiete, die ihn interessieren, durch Erdrutsche gefährdet.
In sieben Gärten wird Gemüse zum Eigenverzehr angebaut. Beliebt sind Bohnen, Mais und Kartoffeln. Es gibt zudem einige Obstbäume, darunter Apfel, Kirsche, Quitte und Birne. Die Realteilung spielte in der Vergangenheit eine große Rolle, da auch wenige Zentimeter im Ertrag einen Unterschied machen können. Die einzigen Nutztiere in Saps sind Bienen.

Infrastruktur

Ein Strom- und Wasseranschluss ist im Großteil der Häuser zu finden. Dennoch ist die moderne Infrastruktur sehr rudimentär, so gibt es keinen Internetanschluss, was die Möglichkeit Home-Office zu betreiben erheblich einschränkt. Zudem ist keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit vorhanden.

Eindrücke

Ein Bunker wurde zu einem Schuppen umfunktioniert. Heute ziehren Blumen die Wände.

Ein gemütliches Ferienhaus ermöglicht es im Ort Gäste zu empfangen.

Auch in Saps gibt es eine Ruine. Die Wände sind bereits überwuchert.